Hellweggespräch 2019 der CDU-Kreistagsfraktion Unna thematisiert die Zukunft des Ruhrgebietes
Dr. Klaus-Heiner Röhl referiert über die Potentiale des größten deutschen Ballungsraumes
Unter dem Titel „Zukunft des Ruhrgebietes“ konnte der Vorsitzende der CDU-Fraktion im Kreistag des Kreises Unna, Wilhelm Jasperneite, eine Vielzahl an Gästen aus Politik und Wirtschaft zum traditionellen Hellweggespräch begrüßen.
Dr. Klaus-Heiner Röhl vom Institut der Deutschen Wirtschaft Köln (IW) referierte zur wirtschaftlichen Lage des Ruhrgebietes und zu den Potentialen des größten deutschen Ballungsraumes. „Der Arbeitsmarkt im Ruhrgebiet bietet ein riesiges Potential an Fachkräften. Das ist ohne Zweifel ein Standortvorteil gegenüber anderen Metropol-Regionen und ein Argument für Unternehmen sich hier anzusiedeln“, erklärt Röhl. Gleichzeitig sei das Kirchturmdenken und der Konkurrenzkampf zwischen den Großstädten immer noch nicht überwunden. Mitunter stehe sich das Ruhrgebiet wegen Eifersüchteleien und verkrusteter Strukturen selbst im Weg. „Ein Paradebeispiel dafür wie man es nicht macht, ist der immer noch nicht beschlossene Regionalplan Ruhr“, kritisiert Röhl. Das Ruhrgebiet mit über 5 Millionen Menschen und der Lage mitten im Herzen Europas habe beste Zukunftschancen, wenn sich die Entscheider zwischen Rhein und Ruhr nur endlich einmal einig wären.
In der anschließenden Diskussion bat Moderator Jörg Weber den CDU-Kreisvorsitzenden Marco Morten Pufke auf das Podium. Dieser brach die Aussagen Röhls für das Ruhrgebiet auf den Kreis Unna herunter. „Insbesondere in den ehemaligen Montanstandorten hat man viel zu lange darauf vertraut, dass es mit der Steinkohleförderung noch lange irgendwie weiter geht“, so Pufke. Nachdem nunmehr der Ausstieg aus der Steinkohleverstromung beschlossene Sache sei, dürfe man den gleichen Fehler nicht wiederholen.
„Wirtschaftsförderung muss im Kreis Unna Chefsache sein. Für Unternehmen ist der Landrat erster Ansprechpartner. Wenn es bei Genehmigungsverfahren hakt, ist der Landrat direkt gefordert. Er muss sich kümmern, damit zügig Lösungen gefunden werden und Entwicklungen vorangetrieben werden können. Darüber hinaus muss es seine oberste Priorität sein, sich auf allen Ebenen persönlich dafür einzusetzen, dass im Kreis Unna mehr Flächen für Industrie und Gewerbe ausgewiesen und entwickelt werden, damit Unternehmen neue Arbeitsplätze schaffen können,“ erklärte Pufke auf die Frage, welche Rolle ein künftiger Landrat bei der Bewältigung der sich abzeichnenden, strukturellen Herausforderungen einnehmen muss.
Am Ende der angeregten Diskussion blickte Wilhelm Jasperneite bereits in das Jahr 2020: „Das nächste Hellweggespräch trägt den Arbeitstitel „Wirtschaft 4.0“ und wird voraussichtlich im Mai oder Juni stattfinden. Die Planungen laufen bereits auf Hochtouren.“