Foto: CDU-Kreistagsfraktion Unna
Mit mehreren konkreten Maßnahmen will die CDU im Kreis Unna die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen stärker voranbringen. Damit ist die Kreistagsfraktion im Kreistag auf einhellige Zustimmung gestoßen, auch wenn die Maßnahmen zum Teil sehr weitreichend sind. So sieht der Maßnahmenplan des Kreises vor, gemeinsam mit den Trägern der Regelschulen ein inklusives Schulkonzept zu erarbeiten.
Hubert Hüppe, Initiator des Antrags, erhofft sich davon mehr Bildungschancen für Schülerinnen und Schüler mit Behinderungen. „Viele Eltern würden ihre Kinder mit Behinderungen an Regelschulen anmelden, wenn sie wüssten, dass dort auch das entsprechende Personal und die Ausstattung vorhanden sind“, so der inklusionspolitische Sprecher der CDU-Kreistagsfraktion. Auch Schulen und Pädagogen stünden der Inklusion dann positiver gegenüber.
Darüber hinaus sollten auch die Programme KAoA (Kein Abschluss ohne Anschluss) und KAoA Start ausgewertet werden. So sei es kaum zu erklären, dass trotz dieser Programme kein einziger Abgänger einer Förderschule im Kreis Unna anschließend einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz auf dem ersten Arbeitsmarkt erhalten habe.
Im Handlungsfeld „Inklusiver Arbeitgeber“ soll der Kreis in seiner Verwaltung und in den Gesellschaften des Kreises Praktika und Berufsfelderkundungen für Schüler mit Behinderungen anbieten. Bisher finden diese häufig in Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) statt, mit der Folge, dass Förderschüler nicht selten nach ihrer Schulzeit direkt in diese Einrichtungen wechseln.
Darüber hinaus sollen in der Kreisverwaltung auch Möglichkeiten wie das so genannte „Budget für Arbeit“ und das „Budget für Ausbildung“ als Alternativen zur WfbM angeboten werden. „Wenn wir als öffentlicher Arbeitgeber hier kein Vorbild sind, wie wollen wir das von privaten Arbeitgebern verlangen“, so Hubert Hüppe. Neben dem positiven Effekt für die Betroffenen hätte dies auch einen Spareffekt. So belaufen sich die Ausgaben für die Menschen im Kreis Unna, die in diesen Werkstätten arbeiten, in diesem Jahr voraussichtlich auf fast 40 Millionen Euro.
Beim Thema Barrierefreiheit soll es künftig nach Terminvereinbarung auch Sprechstunden für Gehörlose geben. Im Kulturbereich sollen nach dem Willen der Kreistagsmitglieder nun auch verstärkt Künstler mit Behinderungen einbezogen werden.
Die CDU-Kreistagsfraktion sieht in dem Beschluss eine Weiterentwicklung der bisherigen Bemühungen um Inklusion im Kreis Unna. „Dieser Beschluss ist ein konsequenter Schritt in unseren Bemühungen, die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen weiter voranzubringen. Es geht darum, konkrete und umsetzbare Maßnahmen zu ergreifen, um gemeinsame Lebenswelten zu schaffen. Ich freue mich, dass in dieser Frage alle Fraktionen im Kreistag an einem Strang ziehen“, so der Vorsitzende der CDU-Kreistagsfraktion, Marco Morten Pufke.
Dass dies gelingen kann, zeigen die von der CDU beantragten Änderungen im Jugendförderplan, die dazu geführt haben, dass nun mehr Kinder und Jugendliche mit Behinderungen an den Maßnahmen der Träger teilnehmen.